Geschichte
Die Verseuchung der Mitterndorfer Senke führte auch in unserer Gemeinde zur Sperre zahlreicher Hausbrunnen, da das Brunnenwasser nicht mehr genusstauglich war. Der immer lauter werdende Ruf der Betroffenen nach Errichtung einer Ortswasserleitung blieb leider unerhört. Bald fanden sich einige engagierte Bürgerinnen und Bürger, die sich mit dem Rat der Gemeinde, das Wasser vor Genuss bei offenem Fenster zehn Minuten kochen zu lassen, nicht mehr abfinden wollten. Sie gründeten im November 1989 Die Bürgerliste und beschlossen, bei den Gemeinderatswahlen 1990 aus Protest zu kandidieren, um die Öffentlichkeit auf diese unhaltbare Situation aufmerksam zu machen. Das Wahlergebnis war für alle überraschend: 5 Mandate für die Bürgerliste und somit der Verlust der Jahrzehnte währenden absoluten Mehrheit der SPÖ.
In der mit der SPÖ gebildeten Koalition wuchs die Bürgerliste schon sehr bald über die ihr zugedachte Rolle als Mehrheitsbringer hinaus. Die BL begann mit großem Engagement die infrastrukturellen Defizite abzubauen, die durch das unkontrollierte und explosive Wachstum der Gemeinde entstanden sind (z.B.:Kanal, Straßen, Beleuchtung, Schul- und Kindergartenplätze).
Die Arbeit der Bürgerliste wurde von der Bevölkerung anerkannt und bei den Gemeinderatswahlen 1995 mit einem Zugewinn von 3 Mandaten belohnt. Der Spitzenkandidat Mag. Josef Pilz suchte die Unterstützung aller im Gemeinderat vertretenen Parteien und wurde schließlich – obwohl die Bürgerliste nur über 8 von 33 Mandaten verfügte – mit knapper Mehrheit zum Bürgermeister gewählt. Für Ebreichsdorf begann ein dynamischer Prozess der Erneuerung, der alle Lebensbereiche in der Gemeinde umfasste. Die Kompetenz und die nicht mehr zu übersehenden Leistungen der Bürgerliste wurden bei den Gemeinderatswahlen 2000 von der Bevölkerung mit einem Plus von 5 Mandaten honoriert und die Frage, wer an der Spitze der Gemeinde stehen sollte, wurde kaum noch diskutiert. Die sehr positive Entwicklung in unserer Gemeinde wurde im Jahre 2001 mit der Stadterhebung honoriert, die den 1972 beinahe gewaltsam zusammengeschlossenen vier Katastralgemeinden eine neue Identität verlieh. Die Wahlen 2005 brachten einen weiteren Mandatszuwachs für die Bürgerliste, die so in nur wenigen Jahren zu der an Stimmen stärksten Gruppierung in der Gemeinde wurde.
Auch bei den Wahlen 2010 hat die Bevölkerung ihr Vertrauen in unsere Arbeit und unser Team zum Ausdruck gebracht und uns wieder zu der stärksten Gruppierung gemacht. Leider entschied sich eine sehr bunte Mehrheit (rot-grün-blau-Ilse) der Gemeinderäte für einen Wechsel und somit für den Kandidaten der sozialdemokratischen Partei, Herrn Wolfgang Kocevar.
Es ging zwar nur um eine Stimme, aber dennoch eine demokratische Entscheidung, die wir zur Kenntnis zu nehmen haben. Wenn auch so mancher erwartet hätte, dass wir uns für eine fundamentale Opposition entscheiden, haben wir Mandatare der Bürgerliste ein klares Bekenntnis zur Weiterarbeit im Interesse der Gemeinde und ihrer Bürgerinnen und Bürger abgelegt. Wir haben in den letzten fünfzehn Jahren vieles bewegt, geschaffen und aufgebaut und Ebreichsdorf zu einem modernen und viel beachteten Zentrum gemacht.
Wir wollen diese Arbeit auch unter einem anderen Bürgermeister fortsetzen und unsere Planungen und Projekte weiterführen. Die Bürgerliste ist im Gemeinderat mit 13 Mandataren vertreten und ihre vier Stadträte tragen Verantwortung für die wichtigsten Bereiche der Gemeinde: Bau, Bauordnung, Kanal, Wasserleitung, Klimaschutz, Wirtschaft, Stadtmarketing, Kultur, Brauchtum, Umwelt und Raumordnung.
Für diese sicherlich sehr konstruktive Haltung gibt es aber klare Bedingungen. Einerseits erwarten wir uns die Unterstützung zur Realisierung unserer Projekte und andererseits muss es uns erlaubt zu sein, Kritik zu üben, wo sie uns berechtigt erscheint und vermeintliche Fehlentwicklungen aufzuzeigen.
Unser Leitbild
Die Bürgerliste ist ein von Parteien und anderen Interessensgruppen unabhängiger Verein
- Ziel unseres Denkens und Handelns ist die Schaffung und Erhaltung eines Lebensraumes, der für die Bevölkerung attraktiv ist und alle Bedürfnisse verschiedener Generationen abdeckt.
- Wir orientieren uns dabei an ökologischen und ökonomischen Grundsätzen, wobei wir stets ganzheitliche Lösungen anstreben.
- Unsere Arbeit in und für die Stadtgemeinde soll stets konstruktiv und bürgerorientiert sein!
- Unsere Bewegung steht jedem Bürger offen, egal welchen Alters oder aus welcher sozialen Schicht er stammt
- Wir respektieren vielfältige Meinungen und Standpunkte, sowohl innerhalb als auch außerhalb unseres Vereines.
- Wir schätzen kein Problem oder Anliegen unserer Bürgerinnen und Bürger gering und tragen zur Lösungsfindung im Rahmen unserer Möglichkeiten bei.
- Unsere Rolle in diversen Gremien unserer Stadtgemeinde definieren wir dem gemäß konstruktiv-gestalterisch, sowie verantwortungsbewusst und engagiert.
Obmann Peter Jungmeister
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